20. Februar 2010:

Die erste Dominator wird bei Eis und Schnee im Transporter von Wiesbaden nach Göppingen angeliefert. Schon einen Tag später ist der Motor ausgebaut, zerlegt und bereit für einen Übermaßkolben.


Kaum eine Woche später ist die nächste dran.



05. März 2010:Erste große Probefahrt mit dem Rallye Auto

Katharina, Teamchefin der Motorbienen startete von Bremen Richtung Frankfurt, um dort die Motorbienen Silke und Natascha einzusammeln. Gemeinsam ging es weiter nach Göppingen, um endlich Tina, unsere Schrauber-Biene, kennenzulernen. Der Kontakt bestand bisher nur via Email. Wir waren uns sofort einig "Das passt".

Rallye Auto hält auch, die Jagd nach dem Kamel kann beginnen.



06. März 2010: Teampräsentation in Oberstaufen, Steibis

Unsere Teampräsentation war ein voller Erfolg. Die „harten Jungs“ empfingen uns, das einzige Frauenteam 2010, mit rauschendem Beifall. Und schnell war klar "die heimliche Favoriten sind wir".

Link zu unserer Teampräsentation



25. April 2010: Die Vorbereitungen gehen in die Endrunde

Während in Japan 1000 Kraniche gefaltet werden, um Glück zu haben, backen die Motorbienen 100 Kamele, um ein echtes zu gewinnen.



29. April 2010: Sponsorengelder für die Rallye sammeln und Vorstartparty in Oberstaufen

In Göppingen in der Fussgängerzone machen wir mit Genehmigung nochmal aufmerksam auf unsere Rallyeteilnahme.



Danach geht es direkt zur Vorstartparty nach Oberstaufen. Die Konkurrenz war in der Gestaltung ihrer Rallyefahrzeuge zum Teil sehr kreativ:      

      

   

 

30. April 2010: Rallye-Start in Oberstaufen und 1. Rallyeetappentag (Oberstaufen - Graz, 596 Km, Fahrzeit: 14 Stunden)

Um 8:00 Uhr geht es zum Startplatz. Aufgeregt warte 97 Teams mit 511 Teilnehmern und 256 Fahrzeugen auf ihren Start. Um 10 Uhr sind  wir endlich an der Reihe. Nach der TÜV Abnahme und einer Entwertung unserers Golfes mit einem Axthieb in den Kotflügen, den Tina ausführt und einem sensationellen Start mit viel Jubel und Applaus wird uns das Roadbook mit den Spielregeln, Aufgaben und der Ehrenerklärung ausgehändigt.


         

Gleich danach bekommen wir als erste Aufgabe 2 Säcke (20 Kg und 200 gr.) Marstall-Pferdemüsli. Unsere Aufgabe, das Futter muß als Gastgeschenk für die edlen Pferde von Königin Ranja, sicher über die Grenzen bis nach Jordanien gebracht werden. Weiter geht es nach Missen zur nächsten Aufgabe. Ein Sixpack für die bayrische Blaskapelle Stiefenhofen, denn diese hat eine Einladung zum größten arabischen Musikfestival in Jordanien im Juli bekommen. Und da Allgäuer Musiker nur schlecht ohne Allgäuer Schäffler Bier spielen können, ist es unsere Aufgabe ein Sixpack für die Musiker nach Jordanien zu bringen.

Nach dieser Aufgabe sind es nur noch 5555 Km bis nach Jordanien:


Mist, wir haben eine Aufgabe überlesen, aber kein Problem, denn jeder Oberallgäuer kennt natürlich den Beruf des Oberallgäuer Landrates (Senner oder Käser).

Und weiter geht es von Missen  nach Diepholz. Dort gibt es eine Käserei und ein Käsemuseum. Hier müssen wir aus 3 Käsesorten, den Käse herausschmecken, der aus feinster Allgäuer Alpenmilch und bestem Allgäuer Bier hergestellt wurde.


Für uns natürlich kein Problem und so haben wir uns mit dem richtigen Käse und der Antwort "Senner" bzw. "Käser" die ersten 55 Punkte für den 1. Rallyetag gesichert. Jetzt starten wir durch Richtung Österreich nach Graz.

Leider haben wir weiterhin Probleme mit unserer Domina 1. Seit 2 Tagen streikt sie bei hohen Geschwindigkeiten, ab 140 bekommt sie irgendiwe keinen Sprit mehr und geht einfach während der Fahrt aus.  Heute sogar bereits ab 100. Also, muss Tina unsere Mechanikerin wieder ran, denn der Benzinfilter,  wie am Vortag vermutet und gereinigt, war es wohl doch nicht.


Benzinleitung freigelegt und Problem gefunden... ein Knick in der Benzinleitung war schuld, jetzt läuft sie einwandfrei.

Kurz vor Graz, um 23 Uhr und 596 Km haben wir genug, eine Unterkunft muß her. Die Regel besagt, pro Person darf die Unterkunft nicht mehr als 11 EUR kosten. Wir fahren die nächste Kneipe an, Katharina unsere Teamchefin geht frech hinein und sagt "Wir sind vier Frauen, ich brauche vier freie Betten?" Im hintersten Eck, geht sofort eine Hand hoch und es ruft "Ich, habe vier freie Betten". Gerne nehmen wir die Einladung an und verbringen unsere erste Nacht, eingeladen, in Österreich.

 


ÖSTERREICH:                 UNGARN:

   

01. Mai 2010: 2. Rallyeetappentag (666 Km, Graz - Star Pazova/Serbien, Fahrzeit: 15 Stunden)




SERBIEN:                         BULGARIEN:

    


3. Rallyeetappentag, 02. Mai 2010 (Pazadgin, 663 Km, Fahrzeit: 14 Stunden)


GRIECHENLAND:             TÜRKEI:

   

4. Rallyeetappentag, 03. Mai 2010 (Istanbul, 485 Km)




5. Rallyeetappentag, 04. Mai 2010 (Ruhetag in Istanbul)

Heute haben wir frei und erkunden ein bisschen Istanbul. Morgen ist als Aufgabe der Massenstart der Rallyeteams nach LeMans-Art zur Blauen Mosche zu bewältigen. Da schauen wir uns doch lieber vorher die Strecke zur Blauen Moschee an und fahren diese zu viert auf den Motorrädern ab (saugefährlich). Strecke ist nun klar. Die Startaufstellung soll im Parkhaus des Fernsehsenders TRT stattfinden, Bakschisch für die Parkhauswächter und schon hatten wir einen Startplatz in erster Reihe.

Silke ist später nochmal alleine mit dem Motorrad los, um sich für Morgen nochmal die Strecke zur Blauen Moschee anzuschauen, promt wird sie von einem Istanbuler umgefahren. Der nette Herr machte nicht mal Anstalten nachzuschauen oder zu helfen und wollte einfach weiterfahren, so wie es wohl im Istanbuler Stadtverkehr üblich ist. Fazit: Keine größeren Schäden an Silke und nach Tina,s Check an Domina1.



6. Rallyeetappentag, 05. Mai 2010 (458 Km - Ankara, 12,5 Stunden Fahrzeit)

Die für heute im Parkhaus geplante Startaufstellung wurde wegen Chaosgefahr kurzerhand umgeworfen. Neue Startaufstellung an der Hauptstrasse, welche nicht weniger Chaos verursacht. Wir haben Glück, denn wir bekommen diese Ankündigung rechtzeitig mit, sodass wir uns einen Startplatz in vorderster Front sichern können.

   

Die ganzen Teams sammeln sich zum Massenstart im Gebäude des Fernsehsenders TRT und warten auf das Startzeichen. Natürlich positionieren wir uns ganz vorne an der Tür, um als erste zu den Fahrzeugen zu stürmen. Katharina, die wilde Autofahrerin mit Tina im Golf, Silke und Natascha auf den Motorrädern.


Nach dem Startzeichen stürmen wir zu unseren Fahrzeugen, die unten auf der Straße stehen und machen mit diesen einen nicht ganz legalen U-Turn und geben richtig Gas im istanbuler Berufsverkehr. Silke und Natascha machen den Weg frei, Katharina und Tina hängen sich an die Motorräder und lassen niemanden zwischen die Fahrzeuge. Wir kämpfen uns bis an die zweite Stelle, hängen alle ab, haben nur noch ein Team vor uns und begehen dann eine fatalen Fehler. Nicht wie einige anderen Teams fahren wir illegal durch die Einbahnstraße, sondern nehmen den normalen Weg mit den Touribussen vor uns. Tina und Natascha kommen mit den Motorrädern an den Bussen vorbei, aber der Golf steht eine Ewigkeit hinter den Bussen. Letztendlich hat diese Streckewahl uns den Etappensieg gekostet, aber noch nicht das Kamel. Entäuscht, aber mit einer neu entdeckten Seite an uns, sind wir uns einig, wir sind die wahren Siegerinnen. Kein Türke in Istanbul kann uns an diesem Tag das Wasser reichen, das will was heissen.

Nach diesem Adrenalienschub machen wir als erste Aufgabe ein Foto auf unseren Fahrzeugen mit der Blauen Moschee im Hintergrund und fahren gleich danach weiter zur Fähre über den Bosporus in den asiatischen Teil der Türkei.



Heute ist Üben für die Sonderprüfung in Ankara angesagt. Wir müssen ein türkisches Lied singen und haben uns für Sikidim von Erkan entschieden.


7. und 8. Rallyeetappentag, 06. Mai 2010 (666 Km - Gazi Antep/Türkei)/07. Mai 2010 (536 Km - Wüste hinter Furqlus/Syrien)


Unsere erste Aufgabe für heute, nicht Dsds, sondern Tsds. In Ankara suchen wir den Sender TRT auf, um dort unseren Song vorzutragen. Als wir auf das Gelände fahren,  warten dort schon einige andere Teams und freuen sich tierisch auf unseren Beitrag. Unser Beitrag wird von einem Fernsehteam aufgenommen, welches unseren Auftritt auch bewertet. Für unseren Auftritt haben wir extra traditionelle Kopfbedeckungen besorgt, wussten aber leider nicht das die Farben, Fussballvereine wiederspiegeln. So gab es 10 Punkte Abzug für die Farbe Rot, die für Team Galta Serai steht, diesen kann die Jury leider nicht leiden..aber mit diesem Abzug können wir leben, denn für unseren Auftritt gibt es die maximale Punktzahl. Wer die Peinlichkeit sehen möchte, kann die demnächst auf You tube.

Weiter geht es Richtung Anatolien nach Kaysery zur nächsten Aufgabe. Hier müssen wir den Suzukmarkt finden und herausfinden was Sucuk ist. Für uns kein Problem, den Markt schnell gefunden und auch herausgefunden, dass Sucuk eine kleine Knoblauchwurst ist. Als Beweis noch ein Foto vor dem Markt mit dem Sucuk in der Hand.



Domia2 zieht seit gestern nicht mehr Richtig und wird von den anderen Fahrzeugen ständig wieder abgehängt. Tina muss wieder ran, wechselt die Zündkerze, an der es aber nicht liegt. Telefoniert mit Deutschland und bekommt den Tipp, dass das Problem an dem Luftfilter liegen könnte. Einfach eine Schraube in den Luftfilter geklemmt, damit dieser mehr Luft bekommt und jetzt läuft Domina2 wieder etwas besser. Unser Golf mit dem wir als erstes Problemkind gerechnet haben, fährt perfekt ohne Problem, andere Teams haben da weniger Glück...


Es ist schon wieder später Nachmittag und wir haben heute noch eine Sonderprüfung in Gazi Antep zu erledigen. Wir sind nicht ganz sicher in welche Richtung wir fahren müssen, fragen einen Polizisten, der sich in seinen Polizeiwagen setzt und uns durch die Stadt in die richtige Richtung lotst, dann noch kurz den Verkehr anhält, um uns abbiegen zu lassen. Gazi Antep hat eine deutsche Partnerstadt und dieser auch eine eigene "Sokak" gewidmet. Wir müssen herausfinden, wie die deutsche Partnerstadt heißt (Dank Web auch schnell herausgefunden) und ein Foto mit der "Sokak" machen.
Um 22:30 Uhr kommen wir in Gazi Antep an, wir fragen an der Tankstelle nach der Duisburger Sokak, sofort setzt sich ein Einheimischer an sein Steuer und führt uns zur Dusiburger Avenue.

Wir haben unser Limit von 666 Km erreicht und beschließen bis 00:00 Uhr in einem Kaffee zu warten, um dann weiter Richtung Syrischer Grenze zu fahren.


SYRIEN:



In unserem Roadbook steht der Insidertipp: "Nehmt den Grenzübergang möglichst in der Nacht. Die Grenzer dort wissen -in shallah- dass wir kommen". Dann machen wir das doch und erreichen die Grenze um 1:30 Uhr, freuen uns, denn bei der Ausreise der Türkei sind wir die einzigen, jetzt nur noch schnell über die Grenze nach Syrien  und wir haben es geschafft. Von weitem sehen wir eine Fahrzeugkolonne, als wir näher kommen habe wohl einige andere Rallyeteams die selbe Idee. Dort warten mind. die Hälfte der Rallyeteams auf ihre Abfertigung, das komplette Grenzgelände steht voll mit Menschen und Fahrzeugen.

Von anderen Teams erfahren wir, dass das Gerücht umgeht, die Motorbienen hätten ,einen Totalausfall. Jungs wir müssen euch enttäuschen, die Konkurenz ist noch da, wir sind immer noch im Rennen, um das Kamel.

Die Grenzbeamten freuen sich, denn heute können Sie richtig Bakschisch machen. Für alle Fahrzeughalter besteht eine Umtauschpflicht (Diesel 200 EUR, Benziner 150 EUR und Motorräder 100 EUR). Ca. die Hälfte des Geldes geht für die Fahrzeugversicherung drauf, der Rest MUSS bei dem Grenzbeamten abgeliefert werden. Wenn sich Jemand weigert oder über die Höhe des Bakschich verhandeln möchte, legt sich der Grenzbeamte einfach hin und wartet so lange bis das Geld freiwillig herausgerückt wird. Am Nebentisch zählt mittlerweile ein weiterer Beamte einen Berg von Geld. Kurz im Kopf überschlagen, haben die Jungs heute mal so locker 12.000 EUR eingenommen.

Nach 4 Stunden,  haben wir es endlich geschafft. Wir lassen die Grenze hinter uns, beschließen die Zeit wieder aufzuholen und wollen weiterfahren. Weit kommen wir nicht mehr, nach 15 Minuten fallen uns allen die Augen zu, fahren runter von der Straße, packen unsere Matten und Schlafsäcke aus und schlafen neben einem Feld mit Granatäpfelbäumen und Gurken.


Wir wachen auf, als ein kleiner Transporter auf das Feld fährt und einige Menschen neugierig zu uns kommen. Wir haben in allen Sprachen ein Permit der Rallye dabei und zeigen dieses in arabisch. Die Syrier freuen sich und wir versuchen uns mit Händen und Füssen zu verständigen.


Nach 2 Stunden Schlaf fühlen wir uns wieder fit und fahren weiter nach Salamiya. um dort unseren Rollstuhl und Spielsachen für das Kinderheim der Jürgen Wahn Stiftung, abzugeben.

Heute ist nicht unser Tag wir verfahren uns ständig, finden aber immer sofort hilfsbereite Syrier die immer wieder mit ihren Fahrzeugen vorfahren, um uns den Weg zu zeigen. Als wir irgendwann auch andere Teams auf dem Irrweg treffen, sind wir beruhigt, nicht nur uns geht es heute so... Schließlich erreichen wir die Stadt Salamiya, fragen dort nach dem Kinderheim und werden wieder sofort von einem Syrier mit seinem Fahrzeug dort hingelotst. Unsere nächste Aufgabe liegt in der Wüstenstadt Palmyra. Dort sollen wir den Garten Eden von Kathan aufsuchen und ein Foto von den Ruinen Kathan,s machen. 100 Km vor Palmyra um 20:30 Uhr können wir alle nicht mehr, uns fallen die Augen zu und beschließen das es zu riskant ist so müde in der Dunkelheit weiterzufahren und suchen uns einen Platz in der Wüste, packen unsere Matten und Schlafsäcke aus und schlafen heute unter einem schönen Sternenhimmel

09. Rallyeetappentag, 08. Mai 2010 (293 Km - Damaskus)

Heute geht es zur Sonderprüfung nach Palmyra. In der Wüstenstadt müssen wir den "Garten Eden" finden, auf den Aussichtsturm klettern und ein Foto von den Ruinen Palmyras schießen.


Kein Rallye Fahrzeug ...


10. Rallyeetappentag, 09. Mai 2010

In Damaskus haben wir heute die Sonderaufgabe Hamam zu erledigen. Mitten in der Altstadt befindet sich der älteste Haman im Orient. Diesen sollen wir aufsuchen, das Hamanerlebnis geniessen und als Beweis ein Foto schiessen


Nach diesem wirklich entspannenden Erlebnis mit viel Spass und Bauchtanz, geht es für heute zur letzten Aufgabe über. Wir müssen ein Fotogschäft suchen, uns dort mit einem Mitarbeiter fotografieren lassen und danach den Film entwicklen. Eigentlich keine schwere Aufgabe, aber heute haben irgendwie alle Fotogeschäfte mit Expressentwicklung geschlossen, wir vermuten schon eine Verschwörung. Aber Dank unseres motivierten Taxifahrers finden wir nach dem dritten geschlossenem Geschäft ein geöffnetes. Machen schnell das Foto, warten darauf das die Fotos entwicklet werden, um diese dann in unser Lösungbuch zu kleben.

 

JORDANIEN:

11. Rallyeetappentag, 10. Mai 2010 (Wadi Rom)

Früh geht es wieder raus, die Grenze macht um 7:00 Uhr auf und diesmal wollen wir 4 Stunden Wartezeit vermeiden. Nachdem wir unsere Reisepässe an der Grenze abgegeben haben (diese werden uns wieder ausgehändigt, sobald wir die Fahrzeuge ordnungsgemäß in Amman abgeben), dürfen wir nach einer Stunde in Jordanien einreisen. Unser Ziel ist Wadi Rum, dort befindet sich das Camp, in dem wir heute übernachten werden, außerdem findet dort heute noch die Geschicklichkeitsprüfung und danach ein Wüstenfest für die Rallyeteilnehmer statt. Ab der Grenze geht es auf dem Desert-Highway 500 Km bis 70 Km vor Aquaba weiter.

(Foto: Norbert Gudt)

Was gehört zu einer Wüste dazu? Der Sandsturm... wir kämpfen uns die meiste Zeit  in Schräglage durch den Sandsturm, der zum Teil so stark ist, das wir keine Sicht mehr haben. Aber wir sind hart im nehmen und packen locker die Strecke. Um 16:30 erreichen wir das Gebiet Wadi Rum, als Highlight geht es die letzten 40 Km durch die Wüste.

Es dauert nicht lange bis die ersten Fahrzeuge im Sand stecken bleiben, Stau in der Wüste

 

Am Anfang ist es noch ein Spaß, immer wieder helfen sich die Teams gegenseitig, Fahrzeuge anzuschieben oder mit Sandblechen, Schaufeln oder den blosen Händen aus dem Sand zu graben.

Als ein Fahrzeug mit Vollgas ohne zu schauen, den Rückwärtsgang einlegt und unser Auto erwischt, hört der Spass langsam auf. Wir haben Glück, der Kühler hat nichts abbekommen, dafür hat unser Golf kein rechtes Licht und Blinker mehr. Die Motorräder mit Katharina und Silke sind mittlerweile verschwunden, später stellt sich heraus, dass diese nach zahlreichen, schweisstreibenden Stürzen im Tiefsand, den Ritt aus der Wüste zum Camp geschafft haben.

(Foto: Gunter Hahn)

Während Katharina und Silke sicher das Camp erreichen, graben sich Natascha und Tina immer wieder mit den anderen Teams aus dem Sand.

Mittlerweile hat es den Auspuff am Krümmer abgerissen, nun hört jeder meilenweit das wir kommen... Langsam wird es dunkel und wir stecken wieder gemeinsam mit anderen Teams fest, nichts geht mehr. Wir müssen warten bis die vorderen Fahrzeuge wieder aus dem Sand kommen. Ein anderes Team spendiert uns daraufhin erstmal ein kaltes Bier aus der Kühlbox.

Weiter geht es durch die Wüste ... und wieder ...

Inzwischen ist es stockdunkel, diesmal sitzt unser Fahrzeug so fest, dass ein Abschleppseil her muss. Dann merken wir, das wir keine Abschleppöse haben, einzige Möglichkeit das Seil um die Achse zu binden... Achs-Manschettenbruch. Der Golf bleibt weiter stecken, überall sehen wir verstreut Lichter und Warnblinkanlagen von Fahrzeugen die im Sand festsitzen.

Das Spektakel lockt nun auch Einheimische an, die uns gegen Geld aus dem Sand herausziehen wollen und immer penetranter und aggressiver nach Geld fragen, wir lehnen ab. Natascha und Tina beschliessen, alle Wertsachen aus dem Auto zusammen zu suchen und per Fuss zu der nächst größeren Ansammlung zu gehen, um irgendwie zu dem Camp zu kommen

Einige andere Teams haben mittlerweile aufgegeben und schlagen ihre Zelte in der Wüste auf. Wir werden unterwegs von einem Pickup aufgesammelt, der vom Camp geschickt wurde und klettern auf die Ladefläche. Der Pickup versucht noch alle in der Wüste herumirrenden Fahrzeuge einzusammel, um diese dann zu dem Camp zu lotsen. Mit einem Affenzahn, Lichthupe, über Stock und Stein, versucht der Fahrer Fahrzeuge einzuholen, die immer tiefer in die Wüste reinfahren. Natascha und Tina schreien immer wieder "Stop", damit die Fahrzeuge anhalten und fallen fast von der Ladefläche. Nach einer Verfolgungsjagt schaffen sie es endlich die Fahrzeuge zum Anhalten zu bewegen. Tina ist so fassungslos und schreit den Fahrer an, warum er unser Leben riskiert ...

Um 23:30 Uhr erreichen Natacha und Tina fix und fertig endlich das Camp, gehen zuerst unter die Dusche und feiern dann noch ein wenig bis um 4:00 Uhr mit den anderen das Wüstenfest. Was für ein Tag, da soll mal einer behaupten, wir wären nicht belastbar ...

 

11. Mai 2010 (Aquaba)

Gestern lief es für einige Teams nicht so wie geplant. Es geht das Gerücht um, dass 15 Fahrzeuge nicht mehr aus der Wüste geholt werden können, da Totalschaden, darunter auch unser Golf. Etwas später heisst es, es werden gerade alle Fahrzeuge aus der Wüste herausgeholt. Also, können wir nichts anderes machen, als zu warten. Katharina und Sike machen in der Zwischenzeit mit den Motorrädern die Geschicklichkeitsprüfung und die Wüsten-Geschwindigkeits-Sonderprüfung.

Um 11:00 Uhr beschliessen Natascha und Tina, die Sache selber in die Hand zu nehmen, engagieren einen einheimischen Fahrer, erklären ihm ungefähr wo sich der Golf befindet und fahren gemeinsam in die Wüste. Die Fahrt dauert ca. 20 Km, als sie von weitem einsam und verlassen den Golf stehen sehen (genau hinschauen).

Mit einem Abschleppseil zieht der Fahrer unseren festsitzenden Golf aus dem Sand

und lotst den Golf mit Tina am Steuer durch die Wüste, auf fahrbare Wege. Tina meistert die Fahrt wie ein Profi, Kommentar des Fahrers " She is a good driver". Wir erreichen mit etwas ramponiertem lautstarken, aber noch fahrbaren Golf das Camp.

Wir erreichen mit etwas ramponiertem lautstarken, aber noch fahrbaren Golf das Camp.

Schnell fahren wir zur Kamelrennbahn, um der Rallyeleitung die Pferdemüslisäcke, das Six-Pack unser Lösungsbuch sowie das Rezeptbuch zu übergeben, den Wein dürfen wir behalten. Wir überlegen, ob wir den Auspuff schweissen lassen und fahren die nächste Werkstatt an, wo schon die anderen Rallyefahrzeugen stehen, um ihre Fahrzeug-Schäden reparieren zu lassen.

n. Eigentlich stört es hier niemanden, dass wir mit lautstarken Fahrgeräuschen fahren, also beschliessen wir, das wir weiterfahren. So schnell wie möglich geht es nach Aqaba, hier suchen wir uns ein Hotel, lassen alles stehen und liegen und hüpfen ganz schnell ins Meer. Jetzt können wir uns von den vergangenen stressigen Tagen erholen.

Katharina musste nach 2 Tagen Erholung zurück nach Deutschland, Silke erkundet Jordanien auf eigene Faust. Natascha & Tina fusionieren mit Team 103, den Rallye Brothers...

 

jetzt ist auch Zeit Spass zu haben und Party zu machen ...

 

15. Mai 2010

Morgen müssen wir unsere Fahrzeuge in Amman abgeben. Also brechen wir heute unsere Zelte in Aqaba ab und machen uns auf, Richtung Amman. 



Auf dem Weg liegt die antike Felsenstadt Petra, unser erstes Ziel für heute. Nach 3 Stunden haben wir noch lange nicht alles in Petra gesehen, aber wir haben genug und fahren weiter Richtung Totes Meer.

 

Wir überlegen was wir mit den ganzen Sachen machen, die wir nicht wieder mit nach Deutschland nehmen werden. Wir packen eine Tasche voll bis oben hin und halten an dem nächsten Haus an. Wir werden voller Freude empfangen und sofort zu einem Tee eingeladen, den wir gemeinsam mit den Männern des Hauses trinken. Die Frauen verschwinden in ein anderes Zimmer. Wir können uns zwar kaum verständigen, aber irgendwie funktioniert die Unterhaltung doch. Nachdem wir den Tee getrunken haben, bekommen wir Zeichen, doch in das Frauenzimmer zu kommen. Dort warten schon ganz freudig 3 Frauen, die uns mit Ziegenmilch und gefüllte Weinblätter bewirten.


Nur schwer können wir uns wieder von dieser Familie lösen, denn diese möchte gerne das wir heute hier übernachten. Wir machen aber klar, das dies leider nicht geht, da wir nach Amman fahren müssen. Wir versprechen, falls wir die Rallye nächstes Jahr wieder machen, wieder vorbeizukommen und verabschieden uns.

Unsere letzte Nacht wollen wir unter dem tollen Sternenhimmel verbringen. In den Bergen kurz vor dem Toten Meer suchen wir uns ein schönes Plätzchen. Freuen uns über die Flasche Rotwein die wir noch im Kofferraum finden, funktionieren kurzerhand einen Schraubenzieher zum Korkenzieher um, klettern auf das Autodach und geniesen den Sternenhimmel und den Rotwein.


16. Mai 2010 Fahrzeugabgabe und Siegerehrung in Amman

Früh geht es wieder weiter Richtung Amman, vorbei am Toten Meer und lachenden Kamelen ...

  

In Amman geben wir dann schweren Herzens unsere Fahrzeuge ab und kurze Zeit später geht es weiter zur Siegerehrung, wo wir gemeinsam mit weiteren 94Teams einen sensationellen vierten Platz belegen... :-)


 

 


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