Rallye Tagebuch München-Barcelona


29. Mai 2011 -  Pimp my car

    genau 7 cm ...
                       Teamwork, jeder weiß was er zu tun hat ...                                 
Chris, es sind genau 7 cm ...  :-)

                                            

                                             
            Start-Nr. drauf ...                                                  ... und fertig!


04. Juni 2011 -  Letzte Vorbereitungen

Langsam machen sich die ersten Mängel unseres 500 EUR teuren Rallyefahrzeuges bemerkbar ... Einen neuen Kühler gab es bereits vor ein paar Wochen ... heute hat Tina bemerkt, dass hinten am Rad die Bremsflüssigkeit herausläuft ... neue Teile sind bestellt.

Etappe 1:  Muenchen - Mailand (*Hochalpin!*)


In München treffen wir uns mit den anderen Teams vor dem Nymphenburger Schloss. Gemeinsam starten wir mit insgesamt 31 Teams Richtung Tiroler Alpen zum Timmelsjoch, die Strecke kann jedes Team selbst bestimmen. Autobahnen und Navigationssysteme sind erlaubt.

Kurz bevor es hinauf zum Timmelsjoch geht, legen wir eine kurze Kaffeepause ein. Als wir wieder los wollen, erleben wir ein paar Schreckminuten. Direkt nach dem Anlassen schwebt aus der Lenkradverkleidung mehrmals ein kleiner Rauchfaden hervor. Um der Ursache auf die Spur zu kommen, montieren wir kurzerhand die Abdeckung ab, aber wir können nichts finden, weitere Rauchentwicklung bleibt plötzlich aus, wir entscheiden uns weiterzufahren und das Ganze zu beobachten.

Nach dem Timmelsjoch geht es gleich weiter zum Stilfser Joch. Tipp fuer alle Besucher des Stilfser Joch: Grillwurst mit Kraut bei Richardt, der uns gleich mit zwei Dosen Cola sponserte.
 

Um 22 Uhr erreichen wir auf der Suche nach einem Schlafplatz den Comer See. Nach dem anstrengendem Tag ist ein erfrischendes Bad im Comer See, abschliessendes Highlight des Tages. Hundemüde fallen wir in unseren Rallye Passat.

Insgesamt gefahrene km: 580
Ausfälle: Ein Team blieb bereits vor dem Start auf dem Weg nach Muenchen mit Motorschaden liegen. Die Veranstalter selber blieben kurz nach dem Start ebenfalls mit einem Motorschaden liegen und müssen sich kurzfristig ein anderes Fahrzeug organisieren
.


 

 

Etappe 2: Mailand - La Briguet (*Alpiner Haertetest*)
Heute steht uns eine härtere Strecke bevor, alte Militaerstrassen mit Schotter- und Sandpisten sowie Schlagloch an Schlagloch führen hinauf zu den Pässen, welche die Herzen von Bikern höher schlagen lassen. Hoch geht es zum Colle delle Finestre bis auf 2.176 m.

Tina stellt die Frage in den Raum, ob denn der ADAC auch von den Pässen abschleppt ...? Eine Kehre später wird die Frage beantwortet, denn wir müssen einem ADAC Abschleppwagen mit dem aufgeladenen Rallyefahrzeug von Team 00 ausweichen.

Weiter geht es auf Schotterwegen auf 2.472 m zum Colle d*Assietta. Ein Motorradfahrer fragt uns erstaunt *was macht ihr denn mit dem Passat hier oben ... ???*. Unsere Antwort *Rallye fahren :-)*
 

 
 
Weiter Geht es hoch auf 2.497 m zum Colle delle Lauson und Colle Basset (2.424 m). Nach 4 Stunden erreichen wir sicher und ohne Schaden wieder *normalen* Boden unter den Rädern. Um 0:00 Uhr kommen wir total uebermüdet in La Briguet, unserem heutigen Etappenziel an.  
   
Insgesamt gefahrene km: 1088
Ausfälle:
Team 00 - Zylinderkopfdichtung hin, Schweizer Team - Achswelle gebrochen, Team Dukes - Kupplung defekt, Daniel von den Veranstaltern - Anlasser kaputt

Etappe 3: La Briguet - Lac du Salagou (*La vie en rose*)

Heute steht Erholung an der Code d'Azur an. In Monacco steuern wir für eine Kaffeepause den Hafen mit den Luxusjachten an

und danach geht es noch schnell für ein Foto zum Casino von Monte Carlo.

In Nizza hüpfen wir zur Erfrischung in das Meer und gönnen uns eine Stunde am Strand. Weiter geht es nach Cannes. St Tropez und Marseille lassen wir aus Zeitgründen aus und fahren direkt Richtung Lac du Salagou, unseren Treffpunkt für den nächsten Morgen.

Um 23:00 Uhr erreichen wir im Mondschein endlich unser Ziel. Da wir die Bucht für uns alleine haben, reißen wir uns spontan die Klamotten vom Leib, hüpfen in den See, packen unsere Stühle aus und lassen den Tag mit dem Blick auf den See ausklingen.

Insgesamt gefahrene Kilometer: 1606

Ausfälle: keine

Etappe 4: Lac du Salagou - Viehla (*Die Luft wird dünner!)

 
            

Heute geht es durch die Pyrenäen. Wie auch die letzten Tage sind wir auch heute wieder spät dran ... wir schauen uns einfach viel zu viel an. In Carcassonne steht die Festung an ...

weiter geht es nach Andorra, aber da wir zu spät sind, haben alle Geschäfte bereits geschlossen, günstig zollfrei shoppen ist heute nicht. Ab Andorra haben wir noch zwei Stunden Fahrt durch die Pyrenäen vor uns, um unser Etappenziel Vielha zu erreichen.

Die Dämmerung setzt bereits ein, aber wir beschließen so weit wie möglich durch die Pyrenäen zu fahren, es beginnt zu regnen und wird langsam immer dunkler, zusätzlich zieht jetzt auch noch Nebel auf. Der Regen wird ziemlich stark und da wir auch nicht mehr wirklich viel sehen, entscheiden wir uns 50 Km vor Viehlla in den Pyrenäen zu übernachten.

Der Regen entwickelt sich im Laufe der Nacht zu einem stürmischen Unwetter mit Blitz, Donner und Hagel. Wir wachen auf und haben den selben Gedanken *hoffentlich sind wir in unserem Rallyeauto sicher...* denn wir stehen direkt unter einem großen Baum.. Vor Müdigkeit verwerfen wir aber sofort wieder diesen Gedanken und schlafen gleich wieder in unserem Rallyewagen ein.

Unser einziges Problem: Die Fahrer- und Beifahrertüren klemmen und lassen sich nur noch selten von außen öffnen ...

Insgesamt gefahrene Kilometer: 2063

Ausfälle: Team Sauerland: Achswelle gebrochen

 

Etappe 5: Viehla - San Sebastian (*Live lke a local*)

Wir starten früh aus den Pyrenäen, um pünktlich den Treffpunkt in Viehla zu erreichen. 

         

Von Viehla fahren wir gemeinsam mit den anderen Rallyeteams im Konvoi Richtung Col de Tourmalet, dem höchsten Straßenpass der französischen Pyrenäen (2.115 m). Der Straßenrand ist mit unzähligen Campingfahrzeugen und Zelten gesäumt, denn hier findet in den nächsten Tagen die Tour de France statt.

        

Auf dem Col du Tourmalet legen wir eine kurze Kaffepause ein und weiter geht es nach Lourdes. Wir werfen einen kurzer Blick in die Grotte in der Bernadette mehrfache Marienerscheinungen hatte und füllen noch schnell ein Liter Heilwasser ab. Für 19 EUR pro Anliegen könnten wir auch noch eine Abbitte leisten... schnell weg hier.

Wir erreichen San Sebastian unser heutiges Etappenziel, eine wirklich sehenswerte Stadt. Wegen den strengen Bauvorschriften blieb der ursprüngliche Charakter der Stadt erhalten, keine Tourihotels. Hier feiern wir ein bisschen mit den anderen Teams. Ein absolutes Muss ist ein Besuch in den Tappabars ... Danke Cornelius für den Tipp.

  

Insgesamt gefahrene Kilometer: 2497

Ausfälle: keine

Etappe 6 San Sebastian - Barcelona (*Barcelona!*)

Leider steht heute unsere letzte Etappe an. Zuerst geht es zum Nationalpark Bardenas Reales, eine ca. 42.500 ha große Halbwüste, die von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Hier wollten wir uns eigentlich mit den anderen Teams treffen. Wir warten und warten ... fahren langsam weiter, aber weit und breit keine anderen Teams in Sicht ... später erfahren wir, dass sich ein Team die Ölwanne aufgerissen hat.

             

In Baecelona treffen wir wieder auf die anderen Teams und fahren gemeinsam im Konvoi durch die Stadt, die Rallye ist nun leider zu ende und wir sind alle Sieger ... die Teams feiern am Strand oder in der Stadt, baden im Meer oder fallen einfach nur noch müde in ihre Fahrzeuge.

             

 

Insgesamt gefahrene Kilometer: 3050